Oktober 1918: Die friedliche Revolution in der Steiermark

Nach militärischen Niederlagen war die Situation für die Donaumonarchie im Herbst 1918 verzweifelt. Dennoch klammerten sich Kaiser und Regierung noch an die Macht. In der Praxis zeigten sich jedoch bereits Auflösungserscheinungen. Vor diesem Hintergrund konstituierte sich am 20. Oktober 1918 in Graz der steirische Wohlfahrtsausschuss. Ziel dieses Gremiums war es den friedlichen Übergang von der Monarchie zur Republik zu gewährleisten und die Lebensmittelversorgung sowie die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Zu diesem Zweck wurde ein Sicherheitsdienst gegründet. An der Spitze des Wohlfahrtsausschussesstand der Sozialdemokrat Arnold Eisler. Er konnte auf die Unterstützung der Deutschnationalen, die mit Dr. Kranz den Co-Vorsitzenden stellten, zählen. Am 26. Oktober übergab der k.u.k.-Statthalter Clary schließlich die Macht an den Wohlfahrtsausschuss. Drei Tage später trat erstmals eine provisorische Landesversammlung zusammen.

Arnold Eisler
Arnold Eisler