Arnold Eisler

Arnold Eisler: *6. April 1879 in Holleschau; gest. 28. Jänner 1947 in New York

Landesregierungen: Kaan und Rintelen I
Amtszeit Landesregierung: 6. November 1918 bis 30. Juni 1919 und 13. Juli 1920 bis 26. November 1920

Amtszeit Nationalrat: 4. März 1919 bis 17. Februar 1934

Eisler absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften und trat bereits vor dessen Abschluss in Wien der Sozialdemokratischen Partei bei. Nach sechs Jahren als Konzipient ließ sich Eisler 1909 in Graz nieder. Dort übte er den Anwaltsberuf fortan aus. 1917 erfolgte seine erstmalige Wahl in den Grazer Gemeinderat. Eislers kommunalpolitische Tätigkeit war jedoch nur von kurzer Dauer. In der unruhigen Übergangszeit von der Monarchie zur Republik fungierte Eisler ab 20. Oktober 1918 als Vertreter der Arbeiterschaft im provisorischen steirischen Wohlfahrtsausschuss. Sechs Tage trat der letzte k.u.k.-Statthalter Clary zurück. Die Macht lag nun in den Händen des Wohlfahrtsausschusses. Dieser Einrichtung gelang es den politischen Systemwechsel verhältnismäßig geordnet zu vollziehen. Eisler gehörte zwischen 1918 und 1920 auch den ersten beiden regulären steirischen Landesregierungen an. Außerdem war er Mitglied des Landtages.

Der Fokus von Eislers Tätigkeit verschob sich ab 1919 immer stärker in Richtung Bundespolitik. Er gehörte der provisorischen Nationalversammlung seit 4. März 1919 an. Nach der ersten steirischen Landtagswahl nach Kriegesende wurde Eisler Mitglied der Landesregierung. Ab 17. Oktober desselben Jahres diente er als Unterstaatssekretär für Justiz in der Regierung Renner. Bis 1920 wurden einige bahnbrechende Gesetze beschlossen. Dazu gehörte unter anderem das Pressegesetz. Nach dem Scheitern der großen Koalition schied Eisler am 7. Juli 1920 aus der Bundesregierung aus. Er blieb jedoch Mitglied des Parlaments. Ab 13. Juli 1920 gehörte Eisler zusätzlich wieder der steirischen Landesregierung an. Aus dieser schied er am 26. November 1920 aus. Anschließend erfolgte die dauerhafte Übersiedlung nach Wien. Von 1924 bis zu dessen sogenannter Entpolitisierung im Jahr 1930 war Eisler neben seiner Abgeordnetentätigkeit auch ordentliches Mitglied des Verfassungsgerichtshofs. Im Februar 1934 verlor er sein Nationalratsmandat. 1938 floh Eisler zunächst in die Tschechoslowakei. Über Umwege gelangte er 1940 die USA. Dort war Eisler bis zu seinem Tod Vorsitzender der Sozialisten Österreichs in Amerika.

Arnold Eisler (Quelle: Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek)