Reinhard Machold

Reinhard Machold: *11. November 1879 in Bielitz/Schlesien; gest. 6.2.1961 in Graz

Amtszeit Bundesrat: 1. Dezember 1920 bis 20. November 1923, 24. November 1928 bis 4. Dezember 1930 und 12. Februar 1954 bis 6. Februar 1961

Landesregierungen: Kann, Rintelen I, Rintelen II, Rintelen III, Prisching, Gürtler, Paul, Rintelen IV, Rintelen V, Dienstleder, Machold, Pirchegger, Krainer sen. I, Krainer sen. II, Krainer sen. III
Amtszeit in der Landesregierung: 6. November 1918 bis 12. Februar 1934 und 20. Mai 1945 bis 21. Jänner 1954

Durch sein starkes Engagement in der Gewerkschaft war er gezwungen Schlesien zu verlassen. In der Folge kam Machold über Wien nach Graz. Er fand eine Anstellung bei der Druckerei Leykam und stieg dort schnell zum Gewerkschaftsobmann auf. 1911 erfolgte schließlich die Wahl in den Grazer Gemeinderat. Bereits ein Jahr später wurde Machold zusammen mit Alois Ausobsky Stadtrat. Bis 1914 blieb er in dieser Funktion. Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges wurden die Gemeindevertretungen aufgelöst. Als es infolge großen politischen Drucks im Mai 1917 zu einer Wiederbelebung des Parlamentarismus kam, zog Machold erneut in den Gemeinderat ein. Bereits ein Jahr zuvor war seine Wahl zum Direktor der steirischen Konsumgenossenschaft erfolgt. Diese Funktion hatte er bis 1926 inne. Machold, der bereits der provisorischen Landesversammlung angehörte, wurde 1919 in den steirischen Landtag gewählt. Von 1919 bis 1934 gehörte er anschließend zur Landesregierung. 1925 löste Machold schließlich Josef Pongratz als Vorsitzender der steirischen SPÖ ab. 1930 erfolgte seine Wahl zum Stellvertretenden Landeshauptmann. Zwischen 1920 und 1923 sowie von 1928 bis 1930 vertrat Machold die Steiermark außerdem im Bundesrat. Zu Beginn der 1930er-Jahre begann sich die politische Situation in Österreich zuzuspitzen. Dafür war vor allem das rechte Lager, welches sich immer weiter von der Demokratie entfernte verantwortlich. Nach der Ausschaltung des Parlaments und den darauffolgenden Schlägen gegen die Grundsäule der Republik wagte die Sozialdemokratie einen letzten vergeblichen Versuch die Demokratie zu retten. Obwohl Machold dem Aufstand ablehnend gegenüberstand, wurde er verhaftet. Danach blieb er von Februar bis Oktober 1934 in den Anhaltelagern Waltendorf, das damals noch nicht zu Graz gehörte und Wöllersdorf interniert. Im Juli 1944 erfolgte nach dem von Graf Stauffenberg organisierten Attentatsversuch auf Hitler eine erneute Verhaftung. Zu einer Einlieferung ins KZ kam es jedoch nicht. Gegen Kriegsende wirkte Machold weiter im Untergrund und knüpfte Kontakte zu Vertretern von Kommunisten und Christlich-Sozialen. Unmittelbar nach Kriegsende wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht zum Steierischen Landeshauptmann ernannt. Seiner Regierung gehörten Mitglieder von SPÖ, ÖVP und KPÖ an. Von den Briten wurde Machold im Juli als Landeshauptmann bestätigt. Nach der ersten Landtagswahl im November 1945, aus der die ÖVP als stärkste Partei hervorging bekleidete er ab 28. Dezember 1945 die Position des Stellvertretenden Landeshauptmannes. 1954 schied er schließlich endgültig aus der Landesregierung aus. Sein Nachfolger als Stellvertretender Landeshauptmann wurde Fritz Matzner. 1960 trat Machold schließlich auch von seiner Funktion als Landesparteivorsitzender zurück. Auf ihn folgte Alfred Schachner-Blazizek. Machold starb wenig später am 6. Februar 1961 in Graz.

Reinhard Machold (Quelle: Sammlung Mang)