Michael Schacherl

Michael Schacherl: *20. Juni 1869 in Pressburg; gest. 6. Juni 1939 in Wien

Amtszeit Nationalrat: 21. Oktober 1918 bis 22. April 1920

Amtszeit Reichsrat: 17. Juli 1911 bis 12. November 1918

Landesregierungen: Kaan
Amtszeit Landesregierung: 6. November 1918 bis 11. März 1919

Nach Abschluss der Mittelschule begann Schacherl Medizin zu studieren. Er engagierte sich bereits früh in sozialdemokratischem Sinne und publizierte unter anderem für die Arbeiterzeitung und den Arbeiterwille. Nach Studienabschluss erfolgte zunächst eine Anstellung am Krankenhaus Rudolfstiftung. Ein Jahr später wechselte Schacherl an das Allgemeine Krankenhaus Graz. In der Steiermark war er führend am Aufbau der sozialdemokratischen Bewegung beteiligt. Durch seine journalistische Tätigkeit beim Arbeiterwille, dessen Chefredakteur Schacherl 1899 wurde, gelange es ihm die Reichweite der Partei stark zu vergrößern. Seine eigene politische Karriere begann 1903 mit dem Einzug in den Grazer Gemeinderat. Ein Jahr später wurde Schacherl in den steirischen Landtag gewählt. Damit war er gemeinsam mit Hans Resel der erste Sozialdemokrat dem dies gelang.

Schacherl konzentrierte sich in der Folge verstärkt auf seine Tätigkeit als Abgeordneter. 1907 übergab er daher den Chefredakteursposten des Arbeiterwille an Josef Jodlbauer. Zwei Jahre später gelang ihm mit großer Mehrheit der Wiedereinzug in den Landtag. 1911 wurde Schacherl schließlich erstmals in den Reichsrat gewählt. Den Ersten Weltkrieg kritisierte er als prominentester Vertreter des Antikriegsflügels innerhalb der steirischen Sozialdemokratie scharf. Nach der teilweisen Wiederherstellung parlamentarischer Rechte gehörte Schacherl 1917 wieder dem Grazer Gemeinderat an. 1918 war er sowohl Mitglied der provisorischen Landesversammlung der Steiermark als auch der provisorischen Nationalversammlung. Ab 6. November desselben Jahres gehörte Schacherl außerdem der steirischen Landesregierung an. Aus dieser schied er jedoch bereits im März 1919 wieder aus. Schacherl legte seine Mandate im April 1920 nieder und zog sich aus der aktiven Politik zurück.

Michael-Schacherl (Quelle: Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek)