Koloman Wallisch

Koloman Wallisch: *28. Februar 1889 in Lugosch; gest. 19. Februar 1934 in Leoben

Amtszeit Landesgeschäftsführer: 1930 bis 12. Februar 1934

Amtszeit Nationalrat: 2. Dezember 1930 bis 17. Februar 1934

Wallisch absolvierte eine Maurerlehre und ging in der Folge auf Wanderschaft. Bereits 1905 schloss er sich der ungarischen Sozialdemokratischen Partei an. Zwischen 1914 und 1918 diente Wallisch als Soldat der k.u.k.-Armee an der russischen und italienischen Front. Wenige Monate nach Kriegsende wurde in Ungarn eine kommunistische Räterepublik ausgerufen. Wallisch war in Szeged führendes Mitglied des Revolutionären Exekutivkomitees. Nach dem Sieg der konterrevolutionären Truppen und der anschließenden Machtübernahme durch Admiral Horthy floh Wallisch aus Ungarn. Über Jugoslawien gelangte er in die Steiermark und schloss sich der österreichischen Sozialdemokratie an. Zunächst fungierte Wallisch als Parteisekretär in Fürstenfeld. 1921 übersiedelte er schließlich nach Bruck an der Mur. Dort fungierte Wallisch wieder als Parteisekretär. Außerdem war er als Gemeinderat tätig.

Wallisch genoss vor allem unter der Arbeiterschaft große Popularität. Seine pointierte und oft radikale Rhetorik trug maßgeblich dazu bei. So stieg er im Laufe der Jahre zu einem der führenden steirischen Sozialdemokraten auf. 1930 erfolgte seine erstmalige Wahl in den Nationalrat. Drei Jahre später stieg er innerhalb der steirischen Sozialdemokratie zum Landesparteisekretär auf. Ein Versprechen den obersteirischen GenossInnen gegenüber einlösend, machte Wallisch sich nach Ausbruch des Februaraufstand sofort auf den Weg nach Bruck an der Mur. Dort nahm er an den Kampfhandlungen teil. Nach Niederschlagung des Aufstandes wurde Wallisch verhaftet und vor Gericht gestellt. Das Standrecht war, um ihn zum Tode verurteilen zu können verlängert worden. Wallisch wurde am 19. Februar 1934 in Leoben hingerichtet. Seine letzten Worte waren „Es lebe die Sozialdemokratie! Freiheit!“ Heute sind zahlreiche Straßen und Plätze nach ihm benannt.

Koloman Wallisch (Quelle: Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek)