Franz Voves

Franz Voves: *28. Februar 1953 in Graz

Ämter in der Landesregierung: Stellvertretender Landeshauptmann, Landeshauptmann
Landesregierungen: Klasnic II, Voves I, Voves II
Amtszeit Landesregierung: 12. März 2002 bis 16. Juni 2015

Bereits in seiner Jugend war er ein begeisterter Eishockeyspieler. Mit dem Nationalteam nahm Voves an sieben Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck bei. Die Krönung seiner Vereinskarriere war der Gewinn des Meistertitels mit dem ATSE Graz im Jahr 1975. Nach dem Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften begann die berufliche Laufbahn von Voves in der Merkur Versicherung. Von 1989 bis 2002 fungierte er dort als für den Finanzbereich zuständiges Vorstandsmitglied. Nach dem Rücktritt von Peter Schachner-Blazizek übernahm Voves die Führung der steirischen SPÖ. Außerdem wurde er zum Stellvertretenden Landeshauptmann gewählt. Seine Kooptierung in den Landesparteivorstand war bereits 1995 erfolgt. Unter Voves Führung schaffte die SPÖ bei der Landtagswahl 2005 erstmals stärkste Kraft zu werden. Dafür waren mehrere Faktoren ausschlaggebend. Einerseits befand sich die ÖVP in einer akuten Krise. Skandale und interne Streitigkeiten schwächten die Partei dabei massiv. Letztere führten dazu, dass der ehemalige Landesrat Gerhard Hirschmann mit einer eigenen Liste zur Wahl antrat. Auf der anderen Seite schaffte es Voves auch mithilfe seiner hohen Beliebtheitswerte die SPÖ in die Nähe des Rekordwahlergebnisses von 1970 zu führen. Am 25. Oktober 2005 wurde er schließlich zum Landeshauptmann gewählt. Bei der Landtagswahl 2010 konnte die SPÖ erneut stärkste politische Kraft in der Steiermark werden. In seiner zweiten Amtszeit als Landeshauptmann bemühte sich Voves um eine engere Kooperation mit der ÖVP, was zur Entstehung der Reformpartnerschaft beitrug. Diese führte zahlreiche Reformen, darunter die wegweisenden Gemeindezusammenlegungen durch. 2015 mussten SPÖ und ÖVP jedoch herbe Wahlniederlagen einstecken. Voves hatte im Vorfeld angekündigt bei einem Ergebnis unter 30 Prozent zurücktreten zu wollen. Als dieses Worst-Case-Szenario eintrat hielt er Wort und legte alle seine Ämter nieder. Zu seinem Nachfolger als Landeshauptmann wurde Hermann Schützenhöfer gewählt. Michael Schickhofer beerbte Voves in der Funktion des Landesparteivorsitzenden.