Anton Pohl

Anton Pohl: *14. April 1870 in Neustadt an der Tafelfichte; gest. 25. August 1939 in Wien

Amtszeit Landtag: 6. November 1918 bis 30. April 1919

Bereits in der Kindheit musste Pohl als Weber arbeiten. Sein eigenes Schicksal ließ ihn früh mit der sozialdemokratischen Bewegung sympathisieren. 1894 gründete Pohl in seinem Heimatdorf den ersten Konsumverein. Die Konsumgenossenschaftsidee wurde innerhalb der Sozialdemokratie vor allem von Karl Renner vertreten. Grundidee war es, die Kaufkraft der Arbeiterschaft nicht Kapitalisten, sondern Genossenschaften zugutekommen zu lassen. Innerhalb der Konsumgenossenschaftsbewegung stieg Pohl schnell auf. 1906 fungierte er schließlich als Geschäftsführer des „Allgemeinen Spar- und Konsumvereins“ in Graz. Ein Jahr später erfolgte seine Ernennung zum Obmann des „Distriktverbandes Alpenländischer Konsumvereine“. Am 6. November 1918 wurde Pohl schließlich Mitglied der provisorischen steirischen Landesversammlung. Seine Tätigkeit als Mandatar dauerte jedoch nur bis 30. April 1919. Anschließend konzentrierte sich Pohl wieder vollständig auf die Arbeit innerhalb des Genossenschaftswesens. Im Laufe der Zeit wandte er sich immer stärker gegen den politischen Charakter der Konsumgenossenschaften. Diese Haltung trug dazu bei, dass Pohl nach dem Februaraufstand zum Vorsitzenden des Zentralverbandes der Großeinkaufsgenossenschaft für Österreichische Konsumvereine ernannt wurde. Aus diesem Amt entfernten ihn die NS-Machthaber nach ihrer Machtübernahme im März des Jahres 1938. Pohl starb etwas weniger als eineinhalb Jahre später in Wien.