Alois Rosenwirth

Alois Rosenwirth: *19. Juni 1895 in Graz; gest. 22. Juni 1947 in Leibnitz

Amtszeit Landtag: 20. November 1923 bis 12. Februar 1934 und 12. Dezember 1945 bis 23. Juni 1947

Bereits mit 18 Jahren trat Rosenwirth freiwillig in die k.u.k.-Armee ein. Gegen Ende des Ersten Weltrkieges wurde er zum Soldatenrat gewählt und engagierte sich im sozialdemokratischen Sinne. Nach Errichtung de Ersten Republik trat Rosenwirth der Volkswehr bei und stieg zum Hauptmann auf. 1923 zog er erstmals in den steirischen Landtag ein. Aufgrund seiner militärischen Erfahrung leitete er den Republikanischen Schutzbund in der Steiermark. Im Februar 1934 wurde er verhaftet und in Messendorf interniert. In der Folge betätigte Rosenwirth sich im Untergrund weiter für die Sozialdemokratie. Während der NS-Zeit wurde er mehrmals inhaftiert. Anfang April 1945 entkam Rosenwirth aus der Haft und spielte anschließend eine wichtige Rolle in den letzten Tagen der nationalsozialistischen Herrschaft. Es gelang ihm zusammen mit Reinhard Machold und befreundeten Offizieren noch vor dem Einmarsch der sowjetischen Armee am 8. Mai die Macht in Graz zu übernehmen. Rosenwirth empfing die Rote Armee am nächsten Tag als neuer Polizei- und Sicherheitsdirektor in der steirischen Landeshauptstadt.

In den ersten Nachkriegsmonaten war Rosenwirth führend am Aufbau eines Sicherheitsapparates in der Steiermark beteiligt. Aus unbekannten Gründen wurde er von der Roten Armee festgenommen und nach Niederösterreich gebracht. Wenige Wochen später erfolgte jedoch seine Enthaftung und erneute Einsetzung als Sicherheitsdirektor. Diese Tätigkeit übte Rosenwirth auch unter der britischen Besatzungsmacht, welche die Sowjets im Juli 1945 ablöste, aus. Innerhalb der SPÖ stieg er zum Bezirksvorsitzenden von Graz auf. Rosenwirth zog am 12. Dezember 1945 in den steirischen Landtag ein. Im Oktober 1946 erfolgte schließlich seine Ernennung zum Oberst der Gendarmerie. Dem steirischen Landtag gehörte Rosenwirth bis zu seinem völlig überraschenden Tod während einer dienstlichen Reise am 22. Juni 1947 an.

Alois Rosenwirth (Quelle: Website des steirischen Landtags)