Alois Ausobsky

Alois Ausobsky: *10. Februar 1863 in Wien; gest. 27. April 1927 in Graz

Amtszeit Reichsrat: 17. Juni 1907 bis 30. März 1911

Ausobsky absolvierte eine Lehre zum Drechsler und übte diesen Beruf anschließend in Wien aus. Er engagierte sich in der frühen Sozialdemokratie und trat 1888 dem Fachverein für Drechslergehilfen bei. Wenig später wurde er dessen Obmann. 1893 wechselte Ausobsky als Redakteur zur „Arbeiter-Zeitung“. 1903 erfolgte sein Umzug nach Graz. Dort war er in der Folge als Redakteur und Gewerkschaftssekretär tätig. 1905 wurde Ausobsky erstmals in den Grazer Gemeinderat gewählt. Zwei Jahre später erfolgte sein Einzug in den Reichsrat. Er setzte sich dabei im Wahlkreis Bruck an der Mur in einer Direktwahl unter anderem gegen den späteren ÖVP-Nationalratspräsidenten Leopold Kunschak durch. Vier Jahre später schied Ausobsky, der seit 1910 stellvertretender Chefredakteur des „Arbeiterwille“ war aus dem Reichsrat aus.

Er konzentrierte sich in der Folge auf die Kommunalpolitik. 1914 wurde er schließlich zum Vizebürgermeister von Graz gewählt. Er war damit der erste Sozialdemokrat der diese Funktion in einer österreichischen Großstadt innehatte. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges verlor Ausobsky das Amt im Zuge der Ausschaltung des Parlamentarismus. 1917 wurde er vom erstmals seit Kriegsausbruch zusammenkommenden Gemeinderat erneut zum Vizebürgermeister gewählt. Nach den ersten Grazer Kommunalwahlen in der Ersten Republik fungierte Ausobsky ab 1919 als Stadtrat. Gleichzeitig blieb er als Redakteur der Parteizeitung „Arbeiterwille“ tätig. Am 27. April 1927 erlitt er an seinem Schreibtisch einen Schlaganfall und starb.

Alois Ausobsky (Quelle: Wikimedia)