Alfred Schachner-Blazizek

Alfred Schachner-Blazizek: *5. Juli 1912 in Mürzzuschlag; gest. 17. September 1970 in Graz

Ämter in der Landesregierung: Landesrat für das Gesundheitswese und Landesforste, Finanzlandesrat, Stellvertretender Landeshauptmann
Landesregierungen: Krainer sen. III, Krainer sen. IV, Krainer sen. V, Krainer sen. VI, Krainer sen. VII
Amtszeit Landesregierung: 27. Jänner 1954 bis 17. September 1970

Die Karriere des dritten Landesparteivorsitzenden der steirischen SPÖ verlief in vielerlei Hinsicht anders als jene seiner Vorgänger. Anders als sie wurde er nicht in der sozialdemokratischen Bewegung sozialisiert. Während seines Studiums in Wien schloss sich Schachner-Blazizek 1930 der Burschenschaft Arminia an. Drei Jahre später erfolgte sein Eintritt in die NSDAP. Nach abgeschlossenem Jus-Studium arbeitete er während der NS-Zeit zunächst in der Bezirksverwaltung Mürzzuschlag. Später erfolgte seine Ernennung zum Gaurichter. Im Zuge der Entnazifizierung wurde Schachner-Blazizek als nicht belastet eingestuft. Bereits 1945 bekleidete er auf Vorschlag von Reinhard Machold das Amt des Bezirkshauptmannes von Mürzzuschlag. Diese Funktion übte Schachner-Blazizek bis zum Jahr 1954 aus. Über den BSA er in diesem Zeitraum schließlich zur SPÖ. 1953 erfolgte seine erstmalige Wahl in den steirischen Landtag. Ein Jahr später übernahm er das Amt des Gesundheitslandesrats. 1960 wurde Schachner-Blazizek als Nachfolger von Machold zum Landesparteivorsitzenden gewählt. Gleichzeitig übernahm er das Finanzressort. Als Fritz Matzner 1964 als Stellvertretender Landeshauptmann zurücktrat folgte ihm Schachner-Blazizek. Die folgenden Jahre waren vor allem für die Bundespartei sehr turbulent. So setzten die Krise um Franz Olah und der Wahlsieg von Josef Klaus im Jahr 1966 der SPÖ zu. In dieser schwierigen Phase stellte sich Schachner-Blazizek auf die Seite von Bruno Kreisky, den er auch bei der Kampfabstimmung um den Parteivorsitz unterstützte. Es gelang ihm beginnend mit dem Kärntner Landeshauptmann einige sozialdemokratische Landesvorsitzende auf Kreisky einzuschwören. In der Folge wurde er zu einem von dessen engsten Vertrauten in der Partei. Kreisky schaffte es schließlich 1970 die relative Mehrheit der Stimmen für die SPÖ zu erringen. In der Folge bildete er eine Minderheitsregierung. In der Steiermark wurde nur zwei Wochen nach Kreiskys Triumph gewählt. Beflügelt von der guten Ausgangslage gelang es Schachner-Blazizek ein bis heute unübertroffenes Rekordwahlergebnis einzufahren. Die SPÖ erhielt insgesamt 44,7 Prozent der abgegebenen Stimmen. Da die ÖVP jedoch stärkste Partei blieb, wurde Schachner erneut Stellvertretender Landeshauptmann. Ein Angebot als Finanzminister nach Wien zu wechseln hatte er zuvor abgelehnt. Dabei spielte auch sein gesundheitlicher Zustand eine wichtige Rolle. Alfred Schachner-Blazizek war zu diesem Zeitpunkt bereits an Krebs erkrankt und starb am 17. September 1970 in Graz.

Alfred Schachner-Blazizek (Quelle: Website des steirischen Landtags)