Martha Tausk

Martha Tausk: *15. Jänner 1881 in Wien; gest. 20. Oktober 1957 in Nimwegen

Amtszeit: 21. Mai 1927 bis 24. November 1928

Tausk wuchs als Tochter eines sozialdemokratisch gesinnten Druckereibesitzers auf. Dieser war für den Druck der ersten Ausgaben des „Arbeiterwille“ verantwortlich. Im Jahr 1900 wurde er Mitgesellschafter des Vorwärts-Verlages. Ihre Mutter engagierte sich ebenfalls im sozialdemokratischen Sinne und war Mitglied des Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins. Im Sinne dieser familiären Prägung begann Tausk sich früh politisch zu engagieren. Nach Absolvierung der Handelsschule begann sie in der väterlichen Druckerei zu arbeiten. Zwischen 1914 und 1918 war Tausk als Buchhalterin bei verschiedenen Unternehmen tätig. Ihre politische Karriere begann 1918. Sie gehörte zunächst als erste und einzige Frau der provisorischen steirischen Landesversammlung an. 1919 wurde Tausk in den steierischen Landtag gewählt. Sie gehörte zu den ersten weiblichen Landtagsabgeordneten.

Innerhalb der Sozialdemokratie stieg Tausk 1918 zur Landesfrauensekretärin auf. Diese Position hatte sie bis 1927 inne. Im selben Jahr schied Tausk aus dem Landtag aus und wechselte in den Bundesrat. Dort war sie bis 24. November 1928 tätig. Tausk entschied sich dazu Österreich zu verlassen und für die Sozialistische Arbeiter Internationale in Zürich tätig zu werden. Die Idee dazu stammte von deren Generalsekretär Friedrich Adler. Tausk leitete unter anderem das neu entstandene Periodikum „Frauenrecht – Zeitung für die arbeitenden Frauen der Schweiz“. 1935 kehrte sie nach Österreich zurück und wirkte im Untergrund für die Sozialdemokratie. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme erfolgte 1939 ihre Flucht in die Niederlande. Von dort aus reiste sie nach Brasilien. Nach Kriegsende kehrte Tausk in die Niederlande zurück. Sie ließ sich dauerhaft nieder und starb im Jahr 1957 in Nimwegen.

Martha Tausk (Quelle: Webseite des Parlaments)