Maria Matzner

Maria Matzner: *5. Jänner 1902 in Zniscenie bei Lemberg; gest. 13. Mai 1987 in Graz

Amtszeit Landtag: 12. Dezember 1945 bis 15. Februar 1950

Amt in der Landesregierung: Landesrätin für Gesundheit und Fürsorge
Regierungen: Krainer sen. II, Krainer sen. III, Krainer sen. IV, Krainer sen. V
Amtszeit in der Landesregierung: 15. Februar 1950 bis 12. März 1962

Amtszeit Bundesrat: 9. März 1962 bis 14. Mai 1970

Die in der heutigen Westukraine, einem Gebiet das damals Teil von Österreich-Ungarn war, geborene Maria Matzner übersiedelte mit ihren Eltern bereits als Kind nach Graz. Dort besuchte sie die Schule und absolvierte anschließend einen Lehrgang für Büroangestellte. Matzner war anschließend in Wiener Neustadt als Angestellte im Österreichischen Metallarbeiterverband tätig. Diese Tätigkeit übte sie bis 1926 aus. Danach erfolgte ihre Rückkehr nach Graz. Bereits 1927 wurde sie zur Frauensekretärin der steirischen Sozialdemokratie gewählt. Diese Position ist mit dem heutigen Amt der Landesfrauenvorsitzenden ident. Nach der austrofaschistischen Machtübernahme blieb Matzner ihrer sozialdemokratischen Gesinnung treu und wirkte im Untergrund weiter. Obwohl ihr unmittelbar nach dem Februaraufstand die Flucht ins sichere Ausland gelang, kehrte sie nach Besprechungen mit der sozialdemokratischen Exilführung in Marburg und Brünn schon im März 1934 in die Steiermark zurück. Dort hatte Matzner bis zu ihrer Verhaftung im Oktober 1934 eine führende Rolle in der Untergrundbewegung inne. Nach ihrer Entlassung setzte sie ihre Agitation fort. Während der NS-Zeit wurde Matzner von der Gestapo in Wien verhaftet und gefoltert.

Unmittelbar nach der Befreiung kehrte sie nach Graz zurück. Matzners Einsatz für die Sozialdemokratie blieb trotz aller persönlichen Härten, die sie zu erleiden hatte, ungebrochen bestehen. Bereits 1945 übernahm sie wieder die Führung der steirischen SPÖ-Frauen. Wenig später erfolgte ihr erstmaliger Einzug in den steirischen Landtag. Geschichte schrieb Matzner als sie 1950 als erste Frau überhaupt in die steirische Landesregierung gewählt wurde. Zum damaligen Zeitpunkt glich das einer Sensation. Matzner war nämlich auch österreichweit die erste Frau, welche auf Landesebene in einer Regierungsfunktion wirkte. Sie fungierte bis 1962 als Landesrätin für Gesundheit und Fürsorge. Danach erfolgte ihr Wechsel in den Bundesrat. Gleichzeitig legte sie die Funktion der Landesfrauenvorsitzenden nieder. Matzner war bis 14. Mai 1970 Mitglied des Bundesrates. Danach zog sie sich aus der Politik zurück.