Johann Leichin

Johann Leichin: *1. November 1875 in Wien; gest. 15. Dezember 1960 in Graz

Regierungen: Rintelen II, Dienstleder

Amtszeit Landesregierung: 4. Dezember 1930 bis 12. Februar 1934

Amtszeit Bundesrat: 19. Dezember 1945 bis 5. November 1949

Leichin erlernte den Beruf des Vergolders. Seine politischen Anfänge reichen weit in die Zeit der Monarchie zurück. Bereits 1894 trat er der Gewerkschaft bei. Leichin begann bald darauf im sozialdemokratischen Sinne zu publizieren. Als Redakteur war er in Krumau und Klagenfurt tätig. 1916 erfolgte seine Übersiedelung nach Graz. Dort war er als Geschäftsführer einer Buchhandlung tätig. Seine politische Laufbahn begann nach Ende des Ersten Weltkriegs. Bei den ersten Landtagswahlen der Ersten Republik errang er ein Abgeordnetenmandat. Leichin war in der Folge bis 1934 Mitglied des Landtages. Er engagierte sich auch im Republikanischen Schutzbund und gehörte zur Führungsriege des sozialdemokratischen Wehrverbandes. Nach der Landtagswahl 1930 rückte Leichin in die Landesregierung auf. Dieser gehörte er bis zur austrofaschistischen Machtübernahme 1934 an. Wie so viele andere Sozialdemokraten wurde Leichin 1934 verhaftet und in Wöllersdorf interniert. Während der NS-Zeit erfolgten 1938 und 1944 zwei weitere Verhaftungen. Unmittelbar nach Kriegsende gehörte Leichin zu den wichtigsten Führungsfiguren der neu entstehenden Sozialdemokratie. Aufgrund seines Alters vertrat er die SPÖ jedoch nur noch von 1945 bis 1949 im Bundesrat. Danach erfolgte sein Rückzug ins Privatleben.

Johann Leichin (Quelle: Website des Parlaments)