Fritz Matzner

Fritz Matzner: *6. März 1896 in Wien; gest. 18. April 1972

Ämter in der Landesregierung: Gesundheitslandesrat, Landesrat für Straßen, Industrie und Sozialversicherung, Stellvertretender Landeshauptmann
Landesregierungen: Machold, Pirchegger, Krainer sen. I, Krainer sen. II, Krainer sen. III, Krainer sen. V
Amtszeit Landesregierung: 20. Mai 1945 bis 31. Dezember 1963

Nach Abschluss einer Lehre zum Elektrotechniker war Matzner zunächst im Arsenal Wien tätig. Ab 1915 arbeitete er bei den Flugzeugwerken Wiener Neustadt. Dort erfolgte 1917 seine Wahl zum gewerkschaftlichen Vertrauensmann. Er beteiligte sich an führender Stelle am Jännerstreik von 1918 und wurde im Oktober desselben Jahres zum Soldatenrat gewählt. Zu Beginn der Ersten Republik setzte er seine politische Aktivität im freigewerkschaftlichen Metallerverband von Wiener Neustadt fort. 1925 erfolgte sein Wechsel in die Steiermark. Er fungierte als Leiter der Landesgewerkschaftskommission. Seine erstmalige Angelobung als Abgeordneter zum steirischen Landtag erfolgte am 14. Dezember 1930. Noch im Jänner 1934 war Matzner im Auftrag der Gewerkschaft an Verhandlungen mit dem bereits autoritär agierenden Bundekanzler Dollfuß beteiligt. Diese scheiterten letztendlich, da die Regierungsspitze sich nicht mehr von der Errichtung eines autoritären Systems abbringen ließ. Nach dem Februaraufstand wurde Matzner verhaftet. Seine Entlassung erfolgte erst im Jänner 1935. Anschließend betätigte Matzner sich im Untergrund für die Sozialdemokratie. Er stieg zum Landesleiter der illegalen Freien Gewerkschaft auf und wurde bis März 1938 dreimal verhaftet.

Schon am Tag des Anschlusses geriet Matzner ins Visier der Gestapo. Er wurde für neun Monate inhaftiert und wirkte anschließend erneut im Untergrund. Zusammen mit Fritz Marsch und Julia Pongracic baute Matzner eine Widerstandsgruppe auf. Im August 1944 erfuhr er von seiner geplanten Verhaftung und setzte sich nach Jugoslawien ab. Dort schloss sich Matzner den Partisanen an. Ende 1944 wurde er Mitglied der Landesleitung der Österreichischen Freiheitsfront für Kärnten und Steiermark. Gegen Ende des Krieges tauchte Matzner in der Weststeiermark unter. Unmittelbar nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes setzte er sein politisches Wirken fort. Bereits am 18. Mai wurde Matzner Vorsitzender der provisorischen Gewerkschaftslandesleitung. Zwei Tage später trat er in die provisorische Landesregierung ein. Dort war Matzner für das Gesundheitswesen zuständig. Nach der ersten Landtagswahl übernahm er das Amt des Landesrates für Straßen, Industrie und Sozialversicherung. Matzner fungierte außerdem als Präsident des ASKÖ in der Steiermark. Am 15. Juni 1960 wurde er schließlich zum stellvertretenden Landeshauptmann gewählt. Dieses Amt hatte Matzner bis 31. Dezember 1963 inne. Kurz darauf trat er auch als Landesvorsitzender des steirischen ÖGB zurück.

Fritz Matzner (Quelle: Website des steirischen Landtags)