2. Oktober 2005: Sozialdemokratischer Triumph bei der Landtagswahl

Ab dem Jahr 2004 war die SPÖ in ganz Österreich massiv im Aufwind. Die Wahl Heinz Fischers zum Bundespräsidenten sowie Gabriele Burgstallers Sieg in Salzburg verdeutlichten diese Entwicklung. In der Steiermark gewann die SPÖ ein Jahr später bei der Gemeinderatswahl viele Stimmen dazu und kam knapp an die ÖVP heran. Diese wurde unterdessen von Skandalen und interner Zerstrittenheit zerrüttet. Der Herberstein-Skandal bei dem es um die missbräuchliche Verwendung von mehreren Millionen an Fördergeldern ging, war dabei nur die Spitze des Eisbergs. Als dann auch noch der langjährige ÖVP-Spitzenpolitiker und Landesrat außer Dienst Gerhard Hirschmann mit einer eigenen Liste antrat verdunkelten sich die Erfolgsaussichten für die Volkspartei. Gleichzeitig trugen all diese Entwicklungen zu einer Steigerung der Motivation bei der SPÖ bei. Die Eroberung des ersten Platzes schien zum Greifen nah. Das einzige strategische Problem war die KPÖ, welche unter der Führung des äußerst beliebten Grazer Stadtrates Ernest Kaltenegger gute Chancen auf den Einzug in den Landtag hatte. Andererseits war aber auch das dritte Lager massiv zerstritten. Der ehemalige FPÖ-Landesvorsitzende Schmid trat nun für Jörg Haiders BZÖ an. Letztlich trugen all diese Entwicklungen in Verbindung mit einem starken Wahlkampf dazu bei, dass die SPÖ am 2. Oktober 2005 mit 41,7 Prozent der Stimmen den ersten Platz errang. Die ÖVP lag drei Prozent dahinter. Für die FPÖ endete die Wahl mit einer Katastrophe. Sie verfehlte wie die Liste Hirschmann den Einzug in den Landtag. Da KPÖ und Grüne die einzigen anderen Parteien waren, welche Sitze errangen führte kein realistischer Weg an Franz Voves als Landeshauptmann vorbei. Seine Wahl erfolgte schließlich am 25. Oktober 2005. Er war der erste Sozialdemokrat seit Reinhard Machold in dieser Position. Im Gegensatz zu diesem war die Wahl von Voves jedoch das Resultat eines Wahlsieges. Erstmals stellte die Sozialdemokratie auch die meisten Mitglieder der Landesregierung und den Ersten Landtagspräsidenten. Das Jahr 2005 war das bis heute erfolgreichste für die sozialdemokratische Bewegung in der Steiermark. Wenig später endete auch die Dominanz der ÖVP auf Bundesebene. In der Steiermark sollte die SPÖ 10 Jahre lang bestimmende politische Kraft bleiben. Viele Reformen wurden in dieser Zeit umgesetzt.

Sozialdemokratischer Triumph bei der Landtagswahl
Sozialdemokratischer Triumph bei der Landtagswahl