1967: Kreisky wird mit steirischer Hilfe zum Bundesvorsitzenden der SPÖ gewählt

Nach Bruno Pittermanns Rücktritt vom Amt des Bundesobmannes der SPÖ kam es erstmals in der Parteigeschichte zu einer Kampfabstimmung um die Nachfolge. Dabei traten Bruno Kreisky und Hans Czettel gegeneinander an. Letzterer wurde von Pittermann, der Wiener SPÖ und großen Teilen der Gewerkschaft unterstützt. Daher galt er zunächst als Favorit. Die steirische Sozialdemokratie stand jedoch hinter Kreisky. Alfred Schachner sprach sich als erster Landesparteivorsitzender für den späteren Bundeskanzler aus. Schnell gewann er die Unterstützung des Kärntner Landeshauptmannes Sima. Danach signalisierte auch die oberösterreichische SPÖ ihre Unterstützung für Kreisky. Danach schwenkten auch fast alle anderen Bundesländer um. Am 1. Februar 1967 setzte sich Kreisky am Bundesparteitag schließlich mit 69,8 Prozent der Stimmen deutlich gegen Czettl durch. Abgesehen von wenigen Gewerkschaftsvertretern hatten fast alle steirischen Delegierten für ihn gestimmt. Mit Alfred Schachner verband Kreisky eine überaus enge Freundschaft. Nach seiner Wahl zum Bundeskanzler bot er ihm das Amt des Finanzministers an. Schachner lehnte jedoch ab, da er sich voll und ganz auf seine politische Tätigkeit in der Steiermark konzentrierte wollte.

Alfred Schachner (ganz rechts) bei Koalitionsverhandlungen.
Alfred Schachner (ganz rechts) bei Koalitionsverhandlungen.