22. Februar 1953: Sozialdemokratischer Wahlsieg

Bei den Landtagswahlen des Jahres 1953 entschieden sich 41,1 Prozent der steirischen WählerInnen für die SPÖ. Damit lag die Sozialdemokratie erstmals in der Zweiten Republik vor der ÖVP auf die 40,7 Prozent der Stimmen entfielen. Ein Machtwechsel war damit zum Greifen nahe. Letztlich wurde dieser nur durch eine Besonderheit im damaligen System der Mandatsverteilung verhindert. Es war nämlich in ländlichen Wahlkreisen tendenziell etwas leichter ein Mandat zu erringen als in dicht besiedelten. Daher kam die ÖVP auf 21 Mandate, während die SPÖ 20 MandatarInnen in den neuen Landtag entsandte. Die ungerechte Wahlarithmetik sicherte so die Wahl von Josef Krainer sen. zum Landeshauptmann. Im selben Jahr blieb die Sozialdemokratie auch auf Bundesebene trotz Stimmenmehrheit hinter der ÖVP. In der Steiermark sollte die SPÖ erst wieder 2005 zur stimmenstärksten Partei werden. Die Bevorzugung ländlicher Wahlkreise verhalf der ÖVP auf Bundesebenen 1959 nochmals zu einer Mandatsmehrheit. Alle von der SPÖ forcierten Reformversuche blockte die Volkspartei in der Folge erfolgreich ab. Das unausgewogene System der Mandatsvergabe wurde schließlich erst im Jahr 1970 durch die Regierung Kreisky beseitigt und durch ein faireres Verfahren ersetzt.