12. September 1931: Der Pfrimer-Putsch

Nach dem Zusammenbruch der Creditanstalt im Mai 1931 verschlimmerte sich die Wirtschaftskrise in Österreich nochmals. Die Heimwehrbewegung drängte nun massiv auf die sofortige Ausschaltung der Demokratie und geriet dadurch auch mit der Christlich-Sozialen Regierung in Konflikt. Ihr radikalster Vertreter war der steirische Heimatschutzführer Walter Pfrimer. Dieser entschloss sich am 12. September 1931 dazu einen Putsch zu wagen. Er mobilisiert 14.000 Heimatschützer und besetzte weite Teile der Obersteiermark. Sozialdemokratische Bürgermeister und Schutzbundführer wurden verhaftet. In den eroberten Orten ließ Pfrimer die Machtübernahme der Heimwehr in ganz Österreich verkünden. Anschließend marschierten 600 Heimatschützer auf Wien. Letztlich scheiterte Pfrimers Putschversuch aber an der mangelnden Unterstützung der Heimwehr in anderen Bundesländern sowie dem Einschreiten von Bundesheer und Schutzbund. Ohne größere Auseinandersetzungen zog sich der steirische Heimatschutz zurück. Pfrimer floh daraufhin zunächst ins Ausland. Er kehrte wenig später nach Österreich zurück und wurde in einem skandalösen Prozess freigesprochen. Das Urteil war ein Symptom für den schlechten Zustand der Demokratie. Es brachte Österreich einen Schritt näher an den Abgrund.

Walter Pfrimer
Walter Pfrimer