1911: Fertigstellung des Parteihauses

Um insgesamt 135.000 Kronen erwarb die sozialdemokratische Partei ein Grundstück in der Grazer Mariengasse. Dort sollte das neue Parteihaus gebaut werden. Finanziert wurden die immensen Kosten vor allem aus Gewinnen die der „Arbeiterwille“ erzielte und den Verkauf von sogenannten „Arbeiterwillezündern“ (Zündhölzer deren Erlös an die Sozialdemokratische Partei ging). Insgesamt dauerte es jedoch zehn Jahre bis zur Deckung des Großteils der Kosten. Nach der Fertigstellung des von den Architekten Franz und Hubert Geßner nach modernsten Gesichtspunkten geplanten Parteihauses befand sich dort auch die Redaktion des „Arbeiterwille“. Außerdem war die Zentrale Heimat für die Gewerkschaftskommission, das Frauensekretariat, eine Rechtsberatungsstelle und die Sekretariate der Jugendorganisationen. Fast 100 Jahre blieb das Gebäude in der späteren Hans-Resel-Gasse das Zentrum der steirischen Sozialdemokratie. Heute befindet sich dort die Arbeiterkammer. Daher wird in besagtem Gebäudekomplex bereits seit über 100 Jahren für die Rechte der Arbeiterschaft gekämpft. Ein Ende dieser Tradition ist nicht absehbar. In den letzten Jahren zeichnet sich sogar ein gegenteiliger Trend ab. Seit dem 2020 erfolgten Umzug der sozialdemokratischen Landesparteizentrale in die Metahofgasse befindet sich nämlich auch das Herz der steirischen Sozialdemokratie wieder in der näheren Umgebung der glorreichen historischen Wirkungsstätte.